Am Rande der zentralen Hochebene Paul da Serra, im Nordwesten der Insel, befindet sich der Lorbeerwald mit seinen uralten und knorrigen Bäumen. Der Wald, der auch Feenwald oder Zauberwald genannt wird, gehört zum Forstpark von Fanal im Kreis Porto Moniz. Mit einer Gesamtfläche von fast 15000 Hektar liegt die größte zusammenhängende Fläche an Lorbeerwald in diesem Kreis (ca. 67% der Gesamtfläche). Im Jahr 1999 hat die UNESCO den Lorbeerwald zum Naturerbe der Menschheit ernannt.
Derzeit bedeckt der Lorbeerwald etwa 22% der Fläche Madeiras. Man findet ihn insbesondere auf den Hängen der Nordseite, wo die Höhe, die hohe Feuchtigkeit und viele weitere Faktoren seine Entwicklung fördern. Vergleichbare Lorbeerwälder wie die auf Madeira sowie auf den Kanarischen Inseln und den Azoren gibt es heute nur noch in Südspanien und Nordafrika.
Bei meinem Besuch des Forstparks hatte ich das Glück, dass starker Nebel für eine einzigartige und mystische Atmosphäre sorgte. Dabei wirkten die mit Flechten behangenen und moosbewachsenen Bäume mit ihren langen Ästen manchmal etwas unheimlich. Mit etwas Phantasie kam es dann schon vor, dass ich in den komplexen Baumstrukturen Gesichter und Arme zu erkennen meinte.

Die Anreise
Der Lorbeerwald ist über die Wanderwege PR 13 und PR 14 und mit dem Auto über die ER209 Richtung Ribeira da Janela zu erreichen. Die beste Parkmöglichkeit bietet der Parkplatz Wanderparkplatz Feenwald (siehe Karte). Die Parkmöglichkeiten bei dem alten Forsthaus Posto Florestal Fanal (siehe Karte rote Markierung) sind sehr begrenzt.
Besuchszeit
Möchte man den Waldbesuch möglichst alleine genießen, kommt man um ein frühes Aufstehen nicht herum. Hier gilt der Spruch “Der frühe Vogel fängt den Wurm”. Auf Madeira ist in hohen Gegenden (über 600 m) die Nebelwahrscheinlichkeit (circa 250 Tage pro Jahr) sehr hoch. Das bedeutet, den Park bei Nebel zu erleben ist also sehr wahrscheinlich.
Der Nebel kann innerhalb von wenigen Minuten mit Sichtweiten unter 10m entstehen und schnell die Sicht auf Wanderweg oder Parkplatz verdecken. Dadurch entsteht das Risiko, die Orientierung zu verlieren.
Bekleidung
Grundsätzlich ist bei einem Ausflug in diese Region zusätzliche Bekleidung wie z.B. eine lange Hose, Kopfbedeckung, Regenjacke und festes Schuhwerk empfehlenswert. Durch die Nebelkondensation regnet es unter den Bäumen und bei Wind kann der Körper schnell auskühlen.
Kühe
In den Hochebenen muss man jederzeit damit rechnen, frei laufenden Kühen zu begegnen. Sollte es zu einer solchen Begegnung kommen, gelten die gleichen Regeln wie überall, Abstand halten und den Tieren genügend Raum lassen.

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